Die
weiße Stadt
(Bericht von Gandalf) |
Hört
liebe Freunde, was ich Euch zu berichten habe! Dringend und unfaßbar ist
die Botschaft, die ich überbringen muß. Grüße von Elmandir dem Elbenfürsten
der weißen Stadt, den seine Gemahlin verlassen und in unzüchtigen Verbindungen
mit dem Bösen ein Elbengeschlecht nie dagewesener Art gezeugt hat. So
hatte Lady Lucy beim letzten Treffen recht. Gier ist in diesen Elbengeschöpfen
und die weiße Stadt ist überhäuft von Prunk und Egoismus. Peitschen treiben
das alte Elbenvolk in den Minen und Kerkern zur Arbeit an. Einige der
alten Bevölkerung haben sich von der Macht und dem Glanz der neuen Herrschaft
blenden lassen, doch die meisten sitzen in den Kerkern unterhalb der Stadt
oder sind getötet worden von dem Gesicht des Bösen und seinen Helfershelfern.
Diese Brut, diese Zucht - sie ähneln körperlich dem alten Elbengeschlecht
mit ihren spitzen Ohren, doch ihr Herz ist Arglist und Täuschung. Allen
die sich der Gier nach Macht und dem unzüchtigen Treiben anschließen,
vermacht das Gesicht Reichtum und Glanz. Um die weiße Stadt herum sammeln
sich die grausamsten Geschöpfe der Dunkelheit und fressen die Leiber der
getöteten Elben. Elmandir, selbst jetzt im Kerker, setzte sein Leben aufs
Spiel, um mich aus den Händen der Gefangenschaft zu befreien. Er selbst
wurde bei unserer Flucht wieder gefangengenommen. Doch verriet er mir
zuvor das Geheimnis, welches ihm bislang von den Machthabern nicht entrissen
werden konnte. Nur solange er es trotz Folter bewahren kann, werden sie
ihn leben lassen. So bittet er dringend um Hilfe, liebe Freunde, denn
nicht nur das Geschick des alten Elbengeschlechts, auch das der Seeschlangen
hängt von der Vernichtung des Gesichts und der dunklen Wesen rund um die
weiße Stadt ab. Mehr kann und darf ich derzeit nicht verraten, doch hoffe
ich auf Euer Vertrauen und Euren Mut.
gez. Gandalf der Graue |