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Um das Grauen,
das die Visionen auslöste abzuschütteln wandte sich Pippin mit einem Lächeln
zu mir: "Lady Michelle, wollt Ihr an meiner Seite gehen...ich hätte
gerne den Kristall und natürlich Euch in meiner Nähe." Ich nickte
stumm in Gedanken versunken. Naats und sein Hamster Boo waren schon ganz
aufgeregt, das bevorstehende Abenteuer erwartend. Auch Engelchen Veronika
eilte zu den anderen und Gandalf traf schnaufend auf die Gemeinschaft.
Er hatte das Gesicht gesehen und plötzlich stand es drohend vor uns. Engelchen
zog den Graustein hervor und etwas merkwürdiges geschah. Mein Kristall
wurde blutrot und er schien seine ganze Kraft zu entfalten und der bösen
Macht entgegenzusenden. Das rote Licht erhellte die Ebene und Kampfgeschrei
näherte sich der Gemeinschaft. "Zieht Euer Schwert, es geht los...
haltet uns die Krieger vom Leib!! Veronika und ich werden das Gesicht
kreuzen." Pippins Stimme überschlug sich. Naats, der sich bis jetzt
furchtsam im Hintergrund gehalten hatte, machte sich jetzt voller Mut
kampfbereit. Die Schwerter funkelten und Gandalf sprach lautstark magische
Worte: "de murisan le landothir!" - Feuer entflammte... Pippin
verstärkte die Magie des Zauberers: Lorovan et Asturias!!! Naats stürzte
sich mutig auf den ersten Krieger: "Immer auf die Augen Boo!!! Immer
auf die Augen!!! " spornte Naats seinen Freund den Hamster an, der
sich mutig voranbiß. "Aaarghhh". Kampf und Sterbensschreie vermischten
sich mit dem Getöse der Magie. "Wir können,... Pippin, das Gesicht
... dort...es ist ganz nah!" Veronika zeigte mit dem Finger auf die
Bäume. Das Gesicht schwebte über ihnen, schmerzverzerrt war sein Ausdruck.
Pippin rief: "Der Kristall...er hat die Macht...ihr wisset die Aufgabe!
" Pippin warf den Kristall in die Höhe und richtete seinen Ring in
die Richtung des Gesichts. "Veronika, den Stein!!!" Nur zögernd
gab sie den Stein heraus..."Flieg hinauf Engelchen und sieh dem Gesicht
tief ins Auge..."
Mit ohrenbetäubendem Donner zersprang die Maske über den Bäumen. Ein Funkenflug
erreichte den Himmel...dann herrschte Stille. Naats zeigte seinem Boo
den Funkenflug und flüsterte: "Sie haben es geschafft...wahrhaftig
geschafft!" Aus dem Stein Veronikas strahlte blaues Licht und es
traf sich mit dem Licht des Ringes. Die böse Macht war zerbrochen und
mein Kristall sendete Töne zum See. Doch die Gefahr war noch nicht ganz
vorbei. Ein Geschöpf, welches aussah wie ein Vampir, schlich sich von
hinten an Gandalf heran. Doch auf meine Warnung hin, zog Gandalf sein
Schwert und der Vamp lag am Boden. "Pfählt ihn, schnell!" rief
Naats. Gandalf sprang auf den Vamp zu und gemeinsam mit Naats richteten
sie ihn auf. "Gebt mir den Dolch, Naats!" Kraftvoll schlug Gandalf
den langen Dolch mitten durchs Herz., wobei sich die Spitze in den Baum
schlug. "Die Gefahr ist gebannt!" Gandalf atmete auf. "Das
schon, aber Boo ist jetzt voller Blut." sorgenvoll betrachtete Naats
seinen kleinen Freund. Ich reichte ihm Wasser und er säuberte den Kleinen.
Inzwischen war Pippin zum See gelaufen und staunte über die Schönheit
der Seeschlangen, deren Harfenklang sich über die ganze Ebene ausbreitete.
Wie von den Klängen angelockt erschien auch das Auge, um uns den Weg zurück
zum Lagerfeuer zu führen. Doch plötzlich hielt sich Pippin die Schulter,
Blut trat hervor. Er strauchelte und sank zu Boden. Naats, der sich hinter
Pippin hergemacht hatte, um die Seeschlangen zu sehen, schrie von Weitem:
"Sehet, Pippin ist verletzt!!" Ich eilte zu ihm und Tränen traten
mir aus den Augen. Sollte dies das Ende sein? "La...Lady...ich...ha...habe....mein
Ring..." Kraftlos schlossen sich Pippins Augen... Schnell setzte
Gandalf Pippin auf sein Pferd und wie der Wind reiteten sie davon. Die
Gefährten eilten hinterher. Sorgenvoll schaute ich noch einmal in Richtung
Stadt nach Lady Lucy und Streicher, denn sie waren von ihrer Mission noch
nicht zurückgekehrt. Sie würden nachkommen, so hoffte ich. Am Feuer angekommen
legte Gandalf Pippin sanft ab. Lady Armarcia empfing uns mit Schrecken
im Gesicht: "Gandalf! Pippin...Was....?" Pippins Gesicht war
leichenblaß. Naats machte sich sofort auf, um Kräuter zu suchen. Ich hielt
Pippins Hand und....!!! ich fühlte Wärme...! Also schien noch Leben in
ihm zu sein. Langsam kam Pippin wieder zu sich und öffnete die Augen.
Leise flüsterten wir miteinander und ich wußte, alles würde gut werden.
In zusehender Genesung lud er die Gefährten in sein Auenland ein, wo wir
zusammen ein Fest feiern würden. Doch der Weg ins Auenland ist weit und
viele Gefahren lauern in den Bergen. So werden wir noch viele Abenteuer
erleben, bis wir im Auenland eintreffen.
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